Den Himmel ertönen lassen, die Götter anrufen, aus dem Durst zu trinken, der uns ewig dort festhält und eröffnet für uns, zurücksehnend, die Tore der Schamlosigkeit – weil die Seele aus dem Himmel stammt und einsam ist. Davon erzählt das nicht singbare Geheimnis von jeder Kehle und dem Lied, das man mal oder einmal doch hervorbringen muss weil die Kraft für diese Scheinstummheit nicht mehr ausreicht.

Wir haben das Glück, an dieser Platte diesen Zauberkreis der Verkörperung zu hören. Diesen Kummer, der in diese klangvolle Verspieltheit beschämend gefüllt wird.

Wie auch das klingelnde Zittern, sich in die verletzte Dunkelheit neigend und die vertrauensvolle Hingabe, die sogar auf dem Bärenfell des Schamanen mit mutwilliger Gnade spielt. Und nachzusinnen über die schönste Mannes-Klangfülle, auf deren Demut die Engel vom Norden bis Süden und vom Osten bis Westen so leichtfüßig auf- und absteigen, die Engel, die sich zwischen dem sich eröffnenden Himmel und der Erde für uns einsetzen. Éva Kanalas und István Somogyi sitzen in der Wüste der Steppe und singen, in sich versunken. Wird der weite Himmel antworten? Ihr Gesang ist nicht nur die heute modische, verschollen-würdige, so genannte Weltmusik. Sondern das Ertönen der verwaisten Endlosigkeit, die der Mensch selber ist.